Reisetag 11: Mittwoch, 12.9.2012, Irkutsk, Alte Baikalbahn
Heute steht wieder einer der Sibirien-Höhepunkte auf dem Programm: die Fahrt von Sljudjanka entlang des Baikalsees auf der alten Baikaltrasse. Wir werden um 7:30 Uhr vom Hotel abgeholt und sind bald am Bahnhof. Dort bleibt ausreichend Zeit, das schöne, alte Gebäude zu bewundern und das rege Treiben der Reisenden zu verfolgen. Um 8:10 Uhr startet unser Touristenzug, ähnlich unseren modernen S-Bahn-Garnituren, in IRKUTSK und ist gegen 11:00 Uhr am Ufer des Baikalsees in Sljudjanka.
Der Bahnhof verblüfft mit seinen vielen Gleisanlagen, zahlreiche fliegende Händler bieten die regionale Spezialität, den Omur-Fisch aus dem See – geräuchert, gesalzen oder fangfrisch – an. Der Zwischenstopp wird zu einer Besichtigung des schönen Bahnhofgebäudes aus weißem Marmor genutzt, ehe der Zug wieder anfährt. Die Bahntrasse, bereits aufgelassen und verfallen gewesen, wurde erst vor wenigen Jahren touristisch wieder aktiviert. Zwischen Berg und Seeufer schlängelt sie sich dahin, immer wieder legt der Zug Aufenthalte ein: Die Ausblicke auf See und Wälder genießen, die Trasse mit ihren Viadukts und Tunnels (insgesamt 39, gesamt 9 km lang, auf der rund 80 km langen Strecke) zu bestaunen und zu fotografieren.
Rechts der blaue See, links die Hügelketten mit den „brennenden“ Wäldern, da und dort ein Haus oder eine kleine Siedlung – imposant zu sagen ist eher eine Untertreibung.
Es ist gegen 15:00 Uhr, ehe der Zug in POLOVINNIJ eine Mittagsrast einlegt: Zum Lunch gibt es Gemüsesuppe, Fleischlaibchen mit Pürree und Salat, Palatschinken mit Himbeermarmelade, Tee – einfach köstlich. Dazu kostenlos die Aussicht und die Natur!
Unentwegte nutzen den Aufenthalt zu einem Bad im See, gegen die Verkühlung wird ausreichend mit dem Nationalgetränk (Wässerchen) vorgesorgt.
Es ist bereits nach 19:00 Uhr, als wir PORT BAIKAL erreichen. Nach einer kurzen Überfahrt über die Mündung der Agara sind wir in LISTVJANKA, wo bereits unser Fahrer wartet.
Die Rückahrt durch die Landschaft war ein eigenes Erlebnis: Hochschaubahn-ähnlich führt die gut ausgebaute Straße durch die Wälder schnurgerade dahin, nur ab und zu von Kurven, da und dort einer kleinen Ansiedlung und Ausblicken auf die Agara unterbrochen.
Gegen 20:30 Uhr treffen wir, bei abendlichem Stoßverkehr, wieder in IRKUTSK ein. Im peppigen „Popcafe“ stärken wir uns noch – sehr preiswert – mit hervorragenden Kuchen und Torten, ehe wir rechtschaffen müde im Hotel eintrudeln.